Bemühungen um Erleichterungen scheitern aufgrund rechtlicher und
sicherheitstechnischer Bedenken
Umfahrung über Himmelstadt bzw. Stadelhofen nicht zu vermeiden
Liebe Laudenbacherinnen, liebe Laudenbacher,
mit dem Pressebericht vom Samstag 02.03.2024 und den darin enthaltenen Informationen sind die Fakten hinsichtlich der Vollsperrung bis Anfang Mai 2024 nun eindeutig klar. Nur über die Umleitungen (Himmelstadt, Stadelhofen) kann man mit dem Auto nach Karlstadt gelangen. Alle gut gemeinten Bemühungen seit November 2023 (Anfragen vor der ersten Sperrung, zwei Anträge an der Stadtrat und Gespräche mit Bürgermeister) haben letztlich nicht ausgereicht, um für uns LaudenbacherInnen diesen finanziellen und zeitlichen Mehr-aufwand, geschweige denn einen zusätzlichen CO²-Ausstoß zu vermeiden. Rechtliche und sicherheits-technische Gründe haben am Ende die Oberhand gewonnen.
Letztlich geschieht die Sicherung zu unserem Schutz und dass wir auch in Zukunft langfristig sicher auf dem gewohnten Weg nach Karlstadt fahren können.
Ergebnis des Treffens mit Herrn Müller vom Staatlichen Bauamt am Freitag
01.03.2024 an der Baustelle in Laudenbach
Am Freitag 01.03.2024 gab es ein weiteres intensives Gespräch von Wolfgang Tröster und André Heßdörfer mit Herrn Müller vom Staatlichen Bauamt. Hintergründe waren ein voraus- gegangenes Telefonat und Email-Austausch Ende Februar zu den für Laien nur schwer nach- vollziehbaren Fakten rund um die Maßnahme. Die Notwendigkeit der Felssicherung bzw. die Baumfällaktion sowie die nötigen Sicherungsmaßnahmen wurden vor Ort an der Baustelle
anhand von nachvollziehbaren Informationen verdeutlicht und bestätigt.
Damit die Sicherungsmaßnahmen überhaupt effektiv und im erforderlichen Umfang durch-geführt werden können, musste der Hang zunächst bereinigt und von Totholz befreit werden (Beräumung des Hangs). Dazu mussten auch nach Rücksprache mit dem zuständigen Förster verschiedene Bäume gefällt werden. Die Arbeiten im Hang sind nur möglich, wenn es keine längeren Regenperioden gibt.
Damit der Schreitbagger sich im Hang bewegen kann, musste ein Kieshaufen zur Überwindung der Anfangssteigung aufge-schüttet und eine Schneise in den Hang geschnitten werden. Oben angekommen arbeitet sich der Bagger dann entsprechend
seitlich nach rechts und links an die entsprechende Arbeitsstelle. Die Straße wird dabei mit einer Art Schutzfolie abgedeckt.
Was geschah bereits im Vorfeld bzw. während der Vollsperrung, um uns
das Leben für die Dauer der Vollsperrung durch Vermeidung der
Umfahrungen über Stadelhofen bzw. Himmelstadt zu vereinfachen ?
Warum darf der Bus durchfahren, Autos aber nicht ? Die Fahrbahn ist doch
scheinbar breit genug.
Diese für Laien schwer nachzuvollziehende Situation läßt sich nur mit Kenntnis der Verhältnisse und Vorschriften vor Ort erklären. In einer Baustelle sind bestimmte Ab-sperrungen und Sicherungsmaßnahmen vorgeschrieben, damit Sie als befahrbar im Sinn der
Straßenverkehrsordnung gilt. Unter Berücksichtigung der erforderlichen Mindestbreite
zusätzlich zur Absperrung zur Baustelle hin wäre die Fahrbahn dann zu schmal. Ein lediglich
zweimal am Tag durchfahrender Bus von vorab informierten Unternehmen hat hier im Vergleich zu anderen Verkehrsteilnehmern eine Sonderstellung: Die Zahl der Fahrzeuglenker ist begrenzt und mit der Situation auch bei fehlenden Absperrungen in der Baustelle vertraut. Zudem sind die Arbeiter vor Ort und unterbrechen extra für die Durchfahrt ihre Arbeit, um keine zusätzlichen Gefährdungen zu erzeugen bzw. können bei Bedarf sofort reagieren. Die
Wahrscheinlichkeit eines Zwischenfalls durch plötzlich sich lösende Teile im Hang ist aufgrund des einzelnen Fahrzeugs und der im Verhältnis seltenen Anzahl Durchfahrten zu festgelegten Zeiten deutlich geringer als wenn mehrere Fahrzeuge die Baustelle passieren.
Eine längere Unterbrechung für zusätzlich durchfahrende Autos würde die Arbeiten noch länger unterbrechen und letztendlich zu einer Verlängerung der Vollsperrung führen. Daneben spielt noch der Faktor Mensch eine Rolle: wo hört man auf mit durchlassen, wenn sehr viele
Fahrzeuge kommen ? Es entstehen konfliktträchtige Situationen, wenn die Baustelle endlich
wieder abgesperrt werden soll und längere Zeit immer wieder Autos in Sichtweite auftauchen.
Eine Beschränkung alleine auf Laudenbacher Bürger ist verkehrsrechtlich nicht möglich und mit hoher Wahrscheinlichkeit würde dann der überörtliche Verkehr auch versuchen, zu diesen Zeiten die Baustelle zu passieren.
Warum kann man die Baustelle nicht einspurig mit einer Ampel außerhalb
der Arbeitszeiten freigeben ?
Durch die Arbeiten im Hang kann nicht verläßlich sichergestellt werden, daß sich Geröll und
anderes den Verkehr gefährdendes Material doch löst und auf die Fahrbahn fällt.
Zudem müßten die erforderlichen Absperrungen arbeitstäglich auf- und wieder abgebaut
werden, was viel Zeit in Anspruch nimmt und damit die Dauer der Vollsperrung zusätzlich
verlängern würde. Eine entsprechende Anpassung nur in Mühlbach und Himmelstadt würde
dafür auch nicht ausreichen, dies müßte dann aus verkehrsrechtlichen Gründen auf der
gesamten Strecke geschehen. Es war die Rede von insgesamt 70 aufgestellten Schildern.
Stellungnahme zum Fahrradweg
Die mögliche Benutzung des Radweges wurde von Herrn Müller ebenfalls nicht als Möglichkeit gesehen. Er bezweifelte die Tragfähigkeit des Weges vor allem an den Rändern. Außerdem sei die Fahrbahn im Bereich der ehemaligen Vereinsstätten zu eng, um ein Ausweichen der anderen Verkehrsteilnehmer (Fußgänger, Radfahrer) zu gewährleisten. Zusätzlich seien auch die beiden Messstellen zu nahe an dem Fahrweg und deshalb nicht genügend geschützt.
Kleine Erleichterungen können wir selbst in die Hand nehmen
Letztlich ist es im Interesse des Dorfes, dass angesichts der bedrohlichen Situation am Eselsberg nicht Vorfälle eintreten, die die Straße über eine längere Zeit hinweg gänzlich unbenutzbar machen. So bleibt uns Laudenbacher Bürgerinnen und Bürgern nur, die Zeit bis Ende April/Anfang Mai 2024 bestmöglich mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu gestalten!
Wolfgang Tröster und André Heßdörfer